Konstanz. Am Tag der Arbeit geht es im Jahr 2022 wieder "Heraus zum 1. Mai" auf die Straße. In Konstanz findet dieses Jahr eine internationale gewerkschaftliche 1. Mai Veranstaltung statt. Der Thurgauer Gewerkschaftsbund und der Deutsche Gewerkschaftsbund Südbaden setzen gemeinsam ein Zeichen für Solidarität über Grenzen hinweg, kündigen sie an.
Am Sonntag 1. Mai treffen sich Beschäftigte unterschiedlichster Branchen nahe des Hauptzolls Konstanz (Kreuzlinger Straße) und Kreuzlingen (Hauptstraße) ab 10 Uhr. Um 10:15 Uhr beginnt eine gemeinsame Demonstration durch die Konstanzer Innenstadt. Gegen 11 Uhr kommt die Demonstration im Konstanzer Stadtgarten an. Dort findet die Abschlusskundgebung mit den RednerInnen statt: Edith Graf-Litscher, Nationalrätin Thurgau, Hannah Binder, stellvertretende Landesbezirksleiterin ver.di, Azra Ganic, Regionale Sekretärin Syndicom; Moritz Gallus, Betriebsgruppe Uni Konstanz; Lukas Auer, Präsident Gewerkschaftsbund Thurgau und Pit Wuhrer, ver.di OV Medien.
Im Anschluss an die Redebeiträge findet die Aktion "Bildung geht baden" von KollegInnen aus dem Sozial- und Erziehungsdienst im angrenzenden Bodensee statt. Die Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsberufe (SuE) befinden sich seit einiger Zeit in einer Tarifauseinandersetzung um eine systematische Aufwertung der SuE Berufe, wie beispielsweise der Kita-Beschäftigten. Die Arbeitgeberseite zeigt bisher wenig Bereitschaft auf die Forderungen der Gewerkschaft ver.di einzugehen.
Aus diesem Grund wollen die KollegInnen ein deutliches Zeichen setzen, dass eine Aufwertung und Entlastung notwendig ist, um zukünftig mehr junge Menschen für diese wichtigen Berufe begeistern zu können und dem Personalmangel entgegen zu wirken.
Anschließen findet die gewerkschaftliche 1. Mai Feier mit Essen und Getränke statt.
Ab 12:30 Uhr treten in der Konzertmuschel die Band «Dienstag is Damensauna» sowie «Jürgen Waidele and Friends» auf.
Der 1. Mai 2022: Frieden, Gerechtigkeit und sozialer Zusammenhalt kommen nicht von selbst. Sie müssen immer wieder gemeinsam erkämpft werden. Die Menschen spüren das in diesem Jahr so intensiv wie seit vielen Jahren nicht mehr.
In diesen Zeiten tiefgreifender Veränderungen stehen die Gewerkschaften für ein solidarisches Miteinander. Gemeinsam gehen sie in diesem Jahr wieder auf die Straßen und Marktplätze und setzen am Tag der Arbeit ein sichtbares Zeichen für eine gerechte und friedvolle Zukunft. Denn sie wissen: Solidarität braucht Nähe!
Durch den brutalen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine sterben jeden Tag Menschen. Millionen Menschen, insbesondere Frauen und Kinder, sind auf der Flucht. Dieser Krieg ist auch ein Angriff auf die europäische Friedensordnung, die auf Freiheit, Menschenrechten, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit basiert.
"Unsere Botschaft zum 1. Mai lautet: Solidarität, Frieden und Selbstbestimmung für die Ukraine! Wir sind geeint in der Überzeugung: Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder! Weltweit!
Mit rasanter Geschwindigkeit hat sich unser Leben in den vergangenen Jahren verändert. Klimaschutz, Digitalisierung und Globalisierung haben enorme Auswirkungen darauf, wie wir arbeiten, leben und konsumieren. Für uns ist klar: Diese wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation können wir nur mit einer starken Mitbestimmung und einer hohen Tarifbindung erfolgreich gestalten. Gute Arbeit, nachhaltigen Wohlstand und sozialen Fortschritt gibt es nur mit einem Ausbau der Arbeitnehmerrechte und starken Gewerkschaften.
GeMAInsam Zukunft gestalten: sozial, ökologisch, demokratisch.
Die Menschen brauchen Sicherheit, gerade in Krisenzeiten und in Zeiten des Wandels. Daher fordern die Gewerkschafter eine gute Qualifizierung der Beschäftigten für die Herausforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt und eine aktivierende Arbeitsmarktpolitik. "Sozialabbau ist eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Demokratie!"
Durch Kurzarbeit hätten im Lockdown drei Millionen Arbeitsplätze gerettet und die Arbeitslosigkeit niedrig gehalten werden können. Dass der Mindestlohn noch in diesem Jahr auf 12 Euro erhöht werde, sei auch der Erfolg der Gewerkschafter. Das komme nun Millionen Menschen – besonders Frauen – im Land zugute.
"Wir stehen für eine demokratische, gerechte und solidarische Gesellschaft und Arbeitswelt. Wir stehen für die solidarische Kraft der Vielen! Die Herausforderungen unserer Zeit können wir meistern, in Deutschland und Europa, wenn wir gemeinsam handeln und niemanden bei den Veränderungen, die vor uns liegen, alleine lassen", so die Einladung.
Wochenblatt @: Oliver Fiedler