Steißlingen. Sehr viel passiert aktuell im Steißlinger Rathaus und in der Gemeinde, was das Thema Ukraine und Geflüchtete betrifft, ohne, dass viele BürgerInnen etwas davon mitbekommen. Deshalb haben Bürgermeister Mors nun auf die vielfältigen Aktiväten hingewiesen, die ganz gut "im Stillen" ablaufen.
Aktuell leben in Steißlingen knapp 100 Menschen, die Asyl beantragt oder den Status des/der Geflüchteten haben. Viele kommen aus Syrien und in den letzten Monaten auch aus Afghanistan, sogenannte „Ortskräfte“, weitere aus dem Irak, Pakistan, Sri Lanka, Nigeria und China. Zwischenzeitlich eben zusätzlich aus der Ukraine. All diese Menschen mussten aus den unterschiedlichsten Gründen ihr Land verlassen und haben nun in Steißlingen, manche auf Dauer und viele für eine begrenzte Zeit, eine neue Heimat gefunden, so der Bürgermeister.
An dieser Stelle richtet die Gemeinde an alle, die mit einer Kleider-, Möbel- und Geldspende mithelfen oder mitgeholfen haben, sowie den neuen „Gastgebern“ einin herzliches Dankeschön aus.
Zwischenzeitlich seien 16 ukrainische Menschen in Steißlingen untergekommen. Weitere Zuzüge in private und gemeindeeigene Unterkünfte wären in Planung und würden bald folgen. Sie kamen bisher entweder auf direktem Weg nach Steißlingen oder werden über das Landratsamt Konstanz zugeteilt.
Glücklicherweise seien viele Ukrainer in Steißlingen in Privathaushalten untergekommen und hätten somit eine Art Familienanschluss. Dies erleichtere das Tragen der Last und auch die nötigen Behördengänge ungemein! So müssen Ausweise und Sozialleistungen beantragt, Konten eröffnet, Kinder in Schulen und Kindergärten angemeldet, Sprachkurse für die Erwachsenen gefunden und notwendige Arzttermine vereinbart werden. Hier helfen Doris Frey vom Rathaus und die Integrationsbeauftragte, Stephanie Hauser, sowie die Gastgeber. Einige Frauen konnten mit Hilfe ihrer Unterstützer und dem Rathaus schon Arbeit in Steißlingen finden, so der Bericht.
Alles seie sehr froh, dass es den Steißlinger Kleiderladen und seine ehrenamtlichen MitarbeiterInnen gibt! Aktuell sei das Angebot nach gebrauchten Kleidungsstücken noch mehr gefragt. Insbesondere die ukrainischen Menschen kommen meist nur mit dem, was sie am Körper tragen und mit kleinen Taschen hier an. Sie freuen sich sehr an der Frühlings- und Sommerbekleidung. Spontan konnte letzte Woche der Laden außerhalb der Zeit geöffnet werden, um zwei ukrainische Familien mit dem Notwendigsten auszustatten.
Nächste Woche findet am Dienstagnachmittag das erste Austauschtreffen mit den ukrainischen Menschen und deren Gastgebern in Steißlingen statt. Bei einem gemütlichen Nachmittag im evangelischen Gemeindehaus, sollen nicht nur Fragen mit den Verantwortlichen vom Rathaus geklärt werden, vielmehr sollen sich alle kennenlernen, austauschen und vernetzen, so der Wunsch an die Veranstaltung.
Wochenblatt @: Oliver Fiedler