"Mit diesem Werk möchte ich auf die Problematik unserer digitalisierten Welt aufmerksam machen.
Dabei ist die Digitalisierung als solche und die damit verbundenen neuen Technologien nicht das Problem. Diese sind nur ein neues Werkzeug, die natürlich – wie bei allen Werkzeugen – sowohl für 'Gutes' als auch für 'Schlechtes' benutzt werden können. Das Problem ist der unreflektierte, fast schon naive, Umgang damit. Wenn ich mir anschaue, wie mittlerweile fast jeder sein Privatleben in den sozialen Netzwerken zur Schau stellt und alle nur noch auf ihre Smartphones starren, muss ich mich des öfteren wundern. George Orwell dreht sich angesichts dieser Entwicklungen wahrscheinlich im Grab um und seine dystopische Zukunftsvision ist in gewisser Weise schon lange Realität geworden, bzw. ist sogar schon um ein vielfaches krasser, als es in seinem Buch beschrieben wird. Der einzige Grund warum diese Form der Überwachung die wenigsten tangiert, ist wohl der, dass diese Informationen über uns BIS JETZT nicht (zwangsläufig) gegen uns verwendet werden. Wie sich das im Zweifelsfall entwickeln könnte, lässt sich ja gut am Beispiel China ablesen. Und auch hier zu Lande gab es ja auch schon Überlegungen, wie z.B. Versicherungen unseren Lebensstil als Grundlage für ihre Preispolitik verwenden könnten. Dabei sind die Möglichkeiten der Überwachung nur eine Facette dieser problematischen Entwicklungen. Wenn man dann noch erfährt, dass Google und auch andere große Namen der digitalen Technikkonzerne zunehmend im Bereich Polizei/Militär aktiv werden, sollte uns das allen zu denken geben. Und wenn man dann noch im Hinterkopf hat, wie der Staat mit Menschen umgeht, die brisante Informationen öffentlich zugänglich machen (siehe Whistleblower), schrillen bei mir die Alarmglocken.
Wissen ist Macht. Die Unmengen der zur Verfügung stehenden Daten konzentrieren sich auf die wenigen Onlinegiganten und die damit einhergehende Machtkonzentrierung sollte uns alle mit Sorge erfüllen. Wenn sich dank künstlicher Intelligenz diese Datenmenge nicht nur analysieren, sondern auch noch sinnvoll verknüpfen lässt, sind die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, in positiver wie negativer Weise sehr weitreichend. Und für den Konsumenten – vor allem ohne technisches Expertenwissen, was die wenigsten haben – ist es kaum möglich hinter die Kulissen zu blicken. Und die Konzerne wie z.B. Facebook haben ja auch keinerlei Interesse, die Funktionsweise ihrer Algorithmen offen zu legen. Die Benutzeroberflächen werden immer simpler, die im Hintergrund laufenden Prozesse werden dagegen immer komplexer. Da kann ich nur sagen: 'Augen auf und Hirn einschalten' ..."
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Wochenblatt @: Kim Kroll