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Ein Kopfstand im Gotteshaus

Narrentage Gailingen
Im Rathaus stießen die Zunftmeister und Dirigenten auf das Wohl der Eichelklauber an. Bürgermeister Heinz Brennenstuhl begrüßte die Delegationen mit Landrat Frank Hämmerle, Zunftmeister Patrick Gansser, Senator Walter Benz, den Präsidenten der Eichenklauber Mark Eferl und den Bürgermeister der Partnergemeinde Liebschützberg, David Schmidt. swb-Bild: hz

Narrentage und Geburtstagsparty der Eichelklauber mit vielen Freunden bei Freunden

Gailingen. Mit Dudelsack und Schlagwerk zogen am Sonntag die Crown Swamp Piers aus Bad Saulgau ins katholische Gotteshaus St. Dionysius. Dahinter folgten die Ministranten und ganz zum Schluss Pfarrer Claudius Stoffel als Gärtner mit Schubkarre und Laubgebläse. Die Rede ist von der Narrenmesse im Rahmen der Narrentage in Gailingen am Hochrhein.
»So etwas gab’s in Gelagé noch nie«, sagte Pfarrer Stoffel. Danach begrüßte er seine närrischen Schäfchen in der voll besetzten katholischen Kirche und versicherte: »Euch Gelagéer lass ich nicht im Stich. Ihr habt´s ja gut, ihr habt ja mich«. Er führe den Auftrag des heiligen Geistes aus, der ihn als Seelsorger beauftragte habe, die Sünden mit dem Laubsauger aus dem Gotteshaus zu blasen und die Narren mit Weihwasser zu bespritzen. Der Höhepunkt war allerdings die Einlösung der Wette der Narrenmesse aus dem Vorjahr. Pfarrer Stoffel hatte mit Bürgermeister Brennenstuhl gewettet, dass er, wenn US-Präsident Donald Trump nach einem Jahr noch an der Macht ist, im Gotteshaus ein Kopfstand machen würde. Wenn Trump nicht mehr Präsident wäre, müsste Heinz Brennenstuhl im Gotteshaus vier Strophen »Großer Gott wir loben Dich« singen. Und Pfarrer Stoffel erfüllte seinen Wetteinsatz und machte - unter riesigem Beifall der Narren - einen Kopfstand. Gleichzeitig verpflichtete er das Gemeindeoberhaupt, in der Kirche nach dem Abbrennen seines Bürgermeisterstuhls das Tedeum zu singen. Beim Zunftmeisterempfang im roten Rathaus beim schwarzen Noch-Bürgermeister stießen die Zunftmeister und Dirigenten auf das Wohl der Eichelklauber an. Landrat Frank Hämmerle übergab mit einem dreifachen Narro ein Geldsäckel. Dann ergriff der Präsident der Narrenvereinigung Rainer Hespeler das Wort. Allefänzig wollte er den Gailingern eine Schwäbin als Bürgermeisterin gönnen, schränkte aber ein: »Allerdings hatte sie sich bereits bei 50 Orten in Baden Württemberg beworben.« Im Falle eines Wahlerfolgs sprach Hespeler von der »schönsten Frau Hochrhein«, die hoffentlich mit der Fastnacht etwas anfangen kann. Danach würdigte er das »Bürgermeisterauslaufmodell« mit denWorten: »Heinz Brennenstuhl hat viel für die Fastnacht im Ländle bewegt. Ihm ist es gelungen, seine Zunftgenossen zu überreden, endlich ein Narrentreffen zu organisieren.« Hespeler verpflichtete die Eichelklauber, die Narrentage nach fünfzig Jahren zu wiederholen. Danach gab es Standing Ovations für den Präsidenten der Eichelklauber Mark Eferl, der für das gesamte Verkehrs- und Sicherheitskonzept während der Narrentage verantwortlich war.
Erster Höhepunkt der Narrentage war nach dem Narrenbaumstellen, dem bunten Treiben im Narrennest und dem Brauchtumsabend freilich der farbenprächtige Nachtumzug am Samstag.

Wochenblatt @: Ute Mucha