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Eine bittere Pille für 60 Mitarbeiter

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Pharma-Importeur ACA Müller muss Stellen abbauen

Gottmadingen (rab). Für 60 Mitarbeiter des Pharma-Importeurs ACA Müller verdunkeln sicherlich einige Regenwolken die Frühlingssonne: Sie haben vor knapp zwei Wochen die betriebsbedingte Kündigung erhalten. Das Unternehmen, das sich auf den deutschlandweiten Vertrieb pharmazeutischer Produkte aus 20 EU-Ländern spezialisiert hat, will mit diesem Schritt zukunftsfähig bleiben. Schon 2013, als die Firma den Eigentümer wechselte und sein neues Produkt- und Logistikzentrum in den Shedhallen des ehemaligen »Fahr-Geländes« bezog, war klar, dass »irgendwann einmal dieser Tag kommen wird«, erklärt der Vorstand von ACA Müller, Arne Nielsen. Denn was er und sein Partner Michael Simon bei der Übernahme der Firma vorgefunden hätten, sei ein »unglaublicher Investitionsstau« gewesen. Daher »haben wir in den vergangenen zweieinhalb Jahren das Unternehmen komplett restrukturieren und umstrukturieren müssen«, verdeutlicht Nielsen. »Wir haben viel in die Qualität investiert«, betont er.

 

 

So bezog die Firma auf dem Fahr-Gelände moderne Produktionshallen, führte eine neue Software ein und steckte viel Geld in die Automatisierung von Produktionsabläufen, die in der Pharma-Welt heute Standard seien. »Wir haben in der Produktion und in der Logistik Automatisierungsprozesse eingeführt, die zwingend notwendig waren«, hebt Nielsen hervor. Nur so sei gesichert, dass das Unternehmen zukunftsfähig bleibe. Die direkte Folge davon seien jedoch die Kündigungen von Mitarbeitern, die in diesen Bereichen sowohl in Teilzeit als auch in Vollzeit tätig seien. In der Produktion sind fast ausschließlich Frauen von den Entlassungen betroffen, in der Logistik überwiegend Männer. Die Kündigungen seien in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft sowie nach den Maßgaben des Sozialplans erfolgt. Weitere Entlassungen soll es jedoch nicht geben, kündigte Nielsen an: »Absolut nein. Wir haben ein klares Bekenntnis abgegeben zum Standort Gottmadingen und blicken jetzt optimistisch in die Zukunft.« Rückhalt erfährt die Firma trotz der schlechten Nachrichten durch die Gottmadinger Gemeindeverwaltung. »Entlassungen sind für die Betroffenen immer ein harter Schlag. Auf der anderen Seite denke ich, dass sich die Firma neu positionieren und aufstellen muss«, verdeutlicht Bürgermeister Dr. Michael Klinger. Und fügt hinzu: »Mein Eindruck ist der, dass es darum geht, als Firma auf dem Markt zu bestehen und langfristig die restlichen Arbeitsplätze zu sichern.«

Wochenblatt @: Nicole Rabanser

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