Radolfzell (aha). Das Schweizer Unternehmen Hügli stärkt seinen wichtigsten Standort in Radolfzell und investiert rund 26 Millionen Euro in dessen Zukunft, besser gesagt in eine neue Mischerei.Das teilte das Unternehmen aktuell mit.
Startschuss für das Bauvorhaben ist im Mai 2015. In Betrieb gehen soll das neue Werk dann gut ein Jahr später, im Sommer 2016. Gebaut wird am Werk 2 in der Herrenlandstraße aber nicht nur eine neue Mischerei, sondern auch ein vollautomatisches Hochregallager mit Wareneingangs- und ausgangsbereich.
Seit 1982 wird das Werk 2 ständig modernisiert und erweitert, so auch jetzt wieder. „Da kommt eine Riesenaufgabe auf uns zu“, sagt Geschäftsführer Endrik Dallmann, „schließlich läuft der Betrieb ohne Einschränkung weiter“. Dass dabei, wie auch beim Bau selbst, nichts schief geht, liegt in den Händen von Dirk Balzer, der als Produktionschef der Hügli-Gruppe auch verantwortlicher Projektleiter für den Neubau ist, und dem technischen Leiter von Hügli Radolfzell, Andreas Gast.
„Auch und gerade für unsere Mitarbeiter wird das eine großeHerausforderung“, weiß Dallmann. Insgesamt beschäftigt das Unternehmenallein in Radolfzell rund 630 Mitarbeiter.
In der jetzigen Anlage am StandortGüttinger Straße sei die ergonomischeBelastung der Mitarbeiter recht hoch. Dassoll künftig der Vergangenheit angehören, so Dallmann
„Wir stoßen hierabsolut an unsere Grenzen“, erläutertDallmann, „mit dem Neubau sind wir den zukünftigen Anforderungen derLebensmittelindustrie gewachsen“. In der Güttinger Straße, ergänzt Dirk Balzer, hätte man dies nicht garantieren können.
Aber nicht nur das: Auch logistisch hat Hügli am Standort mitten in der Stadt Probleme.„Hier haben wir das Ende der Möglichkeiten erreicht“, gibt Dallmann zu bedenken. 30.000 Tonnen werden aktuell jährlich im Dreischichtbetrieb produziert. Künftig können es 40.000 Tonnen mit täglich zwei Schichten sein. „Diese Menge würden wir hier auf keinen Fall mehr durchbringen“,ergänzt Andreas Gast.
Bislang wurden die 30.000 Tonnen mit Lastwagen von einem zum anderen Standort quer durch Radolfzell transportiert, was künftig wegfallen wird. „Dadurch entlasten wir speziell unsere Nachbarn, aber natürlich auch alle Menschen in Radolfzell, da Schwerlastverkehr wegfallen wird“, gibt Hügli-Geschäftsführer Dallmann bekannt.
Groß ist im Radolfzeller Rathaus die Freude darüber, dass sich Hügli so klar zum Standort Radolfzell bekennt. „Als Oberbürgermeister freut es mich stets, wenn ein Unternehmen ein derart deutliches Standortbekenntnisab gibt“, betont Oberbürgermeister Martin Staab. Dass Hügli in dieser Größenordnungin Radolfzell investiere, mache ihn stolz.
Hügli verkörpere eine starke Marke mitausgeprägter Identität - und nichts präge die Identität einer Marke letztendlich stärker, alsi hr Umfeld und ihre Geschichte. „Aus diesemGrund bin nicht nur ich, sondern sind auch die Bürger Radolfzells stolz auf Hügli“, so Staab. Das Lob gibt Endrik Dallmann postwendend zurück: „Wir fühlen uns hier in Radolfzell zuhause und freuen uns, dass Stadtverwaltung, allen voran Oberbürgermeister Staab, und Gemeinderat immer ein offenes Ohr für unser Unternehmen haben.“
Wochenblatt @: Oliver Fiedler