- Anzeige -

„Jeder will gerne wieder in der 2. Bundesliga spielen“

HSG Team
Das Team der HSG Konstanz in der 3. Liga 2018/2019: Hintere Reihe von links: #25 Tim Keupp, #23 Joschua Braun, #13 Fabian Wiederstein, #17 Felix Krüger, #2 Michel Stotz, #35 Maximilian Schwarz, Mannschaftsarzt Dr. Tobias Payer Mittlere Reihe von links: Sportlicher Leiter und Co-Trainer André Melchert, Mannschaftsbetreuer Dr. Thomas Binninger, Cheftrainer Daniel Eblen, #4 Benjamin Schweda, #24 Tim Jud, #10 Tom Wolf, #98 Samuel Löffler, Patrick Volz, Athletiktrainerin und Physiotherapeutin Cleo Oexle, Physiotherapeut Tobias Eblen Vordere Reihe von links: #27 Samuel Wendel, #20 Fabian Maier-Hasselmann, #1 Maximilian Wolf, Lukas Herrmann, #12 Simon Tölke, #15 Paul Kaletsch, #3 Fabian Schlaich

Großer Rückhalt vor Saisonstart bei der HSG Konstanz am Samstag

Konstanz. Die letzte Saison: abgehakt. Die Vorfreude auf die neue Spielzeit: riesengroß. Der Rückhalt in der Stadt, Region und im Umfeld: überwältigend. Vor Beginn der Spielzeit 2018/2019 in der 3. Handball-Bundesliga am Samstag, 19.30 Uhr, in Fürstenfeldbruck ist die Euphorie bei der HSG Konstanz ungebrochen.

So viele Dauerkarten wie noch nie wurden im Vorfeld abgesetzt und kein einziger Sponsor ging von Bord – trotz Zweitliga-Abstiegs im insgesamt fünften Jahr in der stärksten zweiten Liga der Welt. Das Ziel der HSG für die neue Saison ist klar formuliert: Es soll um den Wiederaufstieg mitgespielt werden. „Jeder will gerne wieder in der 2. Bundesliga spielen und wird alles dafür tun“, sagt Cheftrainer Daniel Eblen. „Dafür gilt es jedoch, viele Voraussetzungen zu erfüllen.“

Denn die Konkurrenz in Liga drei hat es in sich und hat sich teilweise hochkarätig verstärkt, dazu wurden mit Konstanz und Saarlouis dem Süden als einziger Staffel gleich zwei Zweitliga-Absteiger zugeordnet und Meister Kornwestheim blieb nach einem aus finanziellen und organisatorischen Erwägungen getroffenen Verzicht auf den Aufstieg auch in der Liga. Die 3. Liga Süd gilt daher als die stärkste aller 3. Ligen. „Es wird geballte Power auf uns zukommen“, warnt Daniel Eblen, denn nun wird seine Mannschaft von Woche zu Woche von den Gegnern auf das Schild des Favoriten gehoben und mit einer Menge Zusatzmotivation gegen den Zweitliga-Absteiger empfangen. „Wir waren jetzt zwei Jahre weg aus der Liga“, führt der 43-Jährige aus. „Und wir wissen, wie schnell sich in diesem Zeitraum alles verändert. Man sieht jedoch, dass bei vielen Teams Erst- und Zweitliga erfahrene Spieler dabei sind. Die Liga wird extrem ausgeglichen sein.“

Zuversichtlich stimmt ihn die im Gegensatz zum letzten Jahr sehr gut verlaufene Vorbereitung ohne größeres Verletzungspech. Eblen: „Das war ganz ordentlich, es passt schon vieles gut zusammen.“ Doch es liegt auch noch viel Arbeit vor ihm und seiner wieder sehr jungen Mannschaft, in der Fabian Maier-Hasselmann mit erst 27 Jahren bereits der älteste Akteur im Kader ist. Es gelte, die Fehler in der Abwehr und im Angriff weiter zu minimieren – dann sieht er seine Mannschaft auf einem guten Weg. Einen großen Unterschied zwischen zweiter und dritter Liga hat er in den vielen verschiedenen Abwehrsystemen in der 3. Liga ausgemacht. „In der zweiten Liga war es größtenteils die 6:0-Abwehr“, so der A-Lizenzinhaber, „nun werden viele andere Varianten auf uns zukommen.“

Auf die Spitze wird dies gleich im ersten Duell getrieben, in dem sich die HSG in Fürstenfeldbruck behaupten muss. Seit Jahren lässt Trainer Martin Wild vor den Toren Münchens in einer extrem offensiven und aggressiven Deckungsformation spielen – und war damit unter anderem als der große Favoritenschreck der letzten Jahre sehr erfolgreich. Dazu kommt eine kleine, enge Halle mit begeisterungsfähigem Publikum, in der die Südbayern vor einer Woche ausverkauftes Haus im DHB-Pokal gegen die Rhein-Neckar Löwen meldeten. Trotz 19:43-Niederlage konnte sich der Drittligist phasenweise sehr gut aus der Affäre ziehen. „Eines der schwersten Auswärtsspiele der Saison“, urteilt der Konstanzer Übungsleiter. „Dort sind wir vor ein paar Jahren beim Saisonstart kläglich gescheitert.“

Nicht so einfach beantworten kann man bei der HSG Konstanz deshalb die Frage nach den Saisonzielen. Zwar bleibt die 2. Bundesliga das große Ziel und um dieses soll auch tabellarisch mitgespielt werden. Doch die angesprochenen Voraussetzungen, die Daniel Eblen dafür als erforderlich ansieht, sind vielfältig. Dafür hat er zusammen mit der Mannschaft einige Ziele formuliert. Die Abwehr soll wieder besser stehen, dazu sollen weniger Fehler gemacht werden und als Mannschaft möchte man sich als verschworene Einheit präsentieren. Doch mit der starken Konkurrenz in Form des amtierenden Meisters SV Salamander Kornwestheim, mit dem deutlich aufgerüsteten TuS Dansenberg sowie dem TSB Heilbronn-Horkheim und einigen weiteren Teams erwartet er eine harte Saison.

Beim Fanfest mit den Dauerkarteninhabern kurz vor Saisonbeginn sprach Vereinspräsident Otto Eblen dennoch von einem „Neustart“, der nun  vollzogen werden soll. Mit vier starken externen Neuzugängen Fabian Wiederstein (23, Kreisläufer vom HBW Balingen-Weilstetten), Tim Keupp (23, Rückraum), Michel Stotz (19, Kreisläufer) und Torwart Simon Tölke (25) vom TV Neuhausen sowie den Talenten Samuel Löffler (19), Lukas Herrmann (20), Patrick Volz (19) und Moritz Ebert (17) aus der eigenen U23 und eigenen A-Jugend scheint die HSG nach vielversprechenden Auftritten und Leistungen in der Vorbereitung gerüstet für eine anspruchsvolle Saison, die mit ehrgeizigen Zielen angegangen wird. Vom Rückhalt in der Stadt und Region zeigt sich sein Sohn Daniel nach Dauerkartenrekord und Sponsorentreue beeindruckt: „Das zeigt, dass wir trotz Abstieg einen Eindruck hinterlassen haben. Der Rückhalt wird auch während der Saison ganz wichtig für uns.“ Er ist sich bewusst: „Es wird nicht immer alles nach Wunsch laufen. Dann ist es wichtig, dass man das Umfeld hinter sich weiß.“

Vor dem Auftakt in Fürstenfeldbruck und dem ersten Heimspiel am 1. September um 20 Uhr in der Schänzle-Sporthalle gegen Balingen konnte Gemeinderätin Dr. Dorothee Jacobs-Krahnen die erste gute Nachricht bereits verkünden. Dank Bundesfördermittel scheint sich ein Spatenstich für den dringend benötigten zweistöckigen Hallenanbau bereits im Jahr 2019 abzuzeichnen. Die HSG Konstanz wäre zur Eröffnung nur zu gerne wieder da, so sie zuletzt schon einmal sehr erfolgreich war: in der 2. Handball-Bundesliga. Im Moment ist die Freude jedoch groß darüber, dass es endlich wieder losgeht, mit der neuen, reizvollen Herausforderung und neuen Zielen.

Das erste Auswärtsspiel am Samstag um 19.30 Uhr in Fürstenfeldbruck wird live auf www.hsgkonstanz.de/livestream übertragen.


 

 

Wochenblatt @: Oliver Fiedler