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Neues Leben für den alten Bahnhof

Bahnhof Mühlingen-Schwackenreute
Das Gelände rund um den Alten Bahnhof Mühlingen-Schwackenreute soll künftig einen Campingplatz, ein Seniorenheim, eine Markthalle und eine Gastronomie beinhalten. swb-Bild: ml

Der Alte Bahnhof Mühlingen-Schwackenreute soll einen Campingplatz, ein Altenheim, eine Gastronomie und eine Markthalle vereinen. Auch der Bahnhalt soll wiederbelebt werden.

Mühlingen-Schwackenreute. Der Gemeinderat von Mühlingen hat in seiner jüngsten Sitzung über den Aufstellungsbeschluss zu einem Entwicklungskonzept entschieden, das auf dem brachliegenden Gelände, auf dem der alte Bahnhof Schwackenreute steht, eine kombinierte Nutzung mit Campingplatz, einem Pflegeheim, Gastronomie und einer Markthalle einrichten soll.

Deborah Graf vom Planungsunternehmen Planstatt Senner aus Überlingen trug dem Gemeinderat die Pläne für das Gelände vor. Das Projekt sei im Jahr 2018 erstmals vorgestellt worden, so Graf, doch aufgrund notwendiger naturschutzrechtlicher Untersuchungen habe es entsprechend lange gedauert, bis man nächste Schritte habe einleiten können. Wie Armin Franke von Planstatt Senner auf WOCHENBLATT-Anfrage ergänzt, hätten die erste Vorgespräche bereits 2017 stattgefunden. Das Grundkonzept sei im Januar 2018 in öffentlicher Sitzung vorgestellt worden. Im aktuellen Gesamtkonzept sollten ein Bahnhaltepunkt, ein Erlebniscampingplatz, betreutes Wohnen beziehungsweise ein Altenheim, eine Markthalle mit Café im historischen Bahnhofsgebäude sowie eine Eventhalle enthalten sein.

In der Ratssitzung kam zur Sprache, dass die Familie Bohnacker als Besitzerfamilie des Geländes den Bahnhalt Schwackenreute wieder nutzbar machen wolle. »Der Hauptteil des Konzepts bleibt jedoch der Campingplatz mit der Möglichkeit des Erlebniscampens«, so Deborah Graf vor dem Gremium. Wie Armin Franke dem WOCHENBLATT gegenüber ergänzt, verfolge das Konzept »eine naturverträgliche Anlage mit unterschiedlichen Übernachtungsmöglichkeiten für Einzelpersonen, Familien und Schulklassen«.

Franke gibt ebenso an, dass im südwestlichen Bereich um den eigentlichen Bahnhof Schwackenreute ein Areal mit einem Altenheim beziehungsweise betreutem Wohnen, Wohnmöglichkeiten für Mitarbeiter sowie einer Markthalle mit Café und einer Eventscheune entstehen solle. Der erste Sanierungsabschnitt sei mit der Sanierung des Beamtenwohngebäudes der Bahn von 1876 Anfang 2018 bereits abgeschlossen worden. Das Bahnhofsgebäude war Ende 2018 erworben worden. Die Notsicherung und Entkernung sei umgehend eingeleitet worden, um die Restsubstanz für einen Wiederaufbau zu erhalten. Wie Armin Franke hinzufügt, umfasst das gesamte Plangebiet eine Fläche von rund 14 Hektar. Hiervon werde jedoch ein Großteil unbebaut werden, sagt er.

In den Planungen der Saratoga GmbH, die Franke zufolge die Grundstücke des ehemaligen Bahnhofsareals erworben hat, wie auch der Ablachtal-Bahn GmbH als Eigentümer der Bahnstrecke sei es höchste Priorität, den Bahnhalt Schwackenreute neu aufleben zu lassen. In Verbindung mit der vorhandenen Bushaltestelle mit Verkehrsanbindung des Hinterlandes könne hier ein ökologischer Beitrag und damit die Entlastung der größeren Städte am See geschaffen werden.
Er fügt an, dass ein barrierefreier Parkplatz und ein Park & Ride-Parkplatz unmittelbar am Bahnsteig ein wichtiger Baustein im Plankonzept seien. Damit solle dem Landkreis Konstanz signalisiert werden, dass eine Erweiterung der Seehäsle-Bahn zumindest bis Schwackenreute möglich sei. Der Haltepunkt solle unabhängig davon, ob die gesamte Strecke bis Mengen wieder in Betrieb genommen werden kann, eingerichtet werden, so Franke.
Der Gemeinderat sah das Projekt demnach auch überaus positiv und stimmte dem Aufstellungsbeschluss einstimmig zu.

Wochenblatt @: Marius Lechler