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Start für Energieverbund in Neuhausen

Energieverbund Neuhausen
Das bislang größte Wärmeverbund-Projekt im Kanton Schaffhausen wird seit Donnerstag auch baulich in Neuhausen am Rheinfall umgesetzt. Dabei wird die Wärme aus der Kläranlage durch Wärmepumpen nutzbar gemacht. swb-Bild: eks ag

Fernwärme- und auch -kälte aus dem Kesselhaus des SIG-Areals

Schaffhausen/Neuhausen. Mit einem gemeinsamen Spatenstich wurdeam Donnerstagvormittag die Baustelle für den Energieverbund Neuhausen am Rheinfall (EVNH) eröffnet. Die ersten Energielieferungenerfolgen bereits im Herbst 2018, wurde angekündigt.

Gleich an mehreren Stellen wird mit den Bauarbeiten begonnen. So werden auf dem Areal derKläranlage Röti die Installationen zur Wärmeentnahme aus dem Abwasser errichtet und die Wärmetauschzentrale gebaut.

Ebenso werden Leitungen verlegt, welche die Wärme zur Halle 11 des SIG-Areals führen. In der Halle 11 selbst werden die Wärmepumpen, der Wärmespeicher sowie die Pumpenzentrale installiert. Gleichzeitig erfolgt der Trasseebau für die Fernwärme und –kälte.

In einer ersten Etappe werden die Hauptleitungen im Ast SIG Bahnhof-Badstrasse und im Ast SIG-Posthof Süd verlegt. In einer zweiten Etappe folgt der Ast Durstgrabenstrasse bis zum bestehenden Wärmeverbund Herbstäcker (Fernheizwerk AG).

Die Quartierverteilungen und Hausanschlussleitungen werden bedarfsgerecht nach Vertragsabschlüssen mit Neukunden verlegt. Entsprechende Informationen werden jeweils unter www.evnh.ch  publiziert.

Beim Trasseebau arbeitet EVNH eng mit den Gewerken der Gemeinde, wie Gas, Wasser, Telekommunikation, Kanalisation und Strassenbau zusammen. Damit können grösstmögliche Synergien erreicht werden, so dass Anwohner und Verkehr möglichst wenig beeinträchtigt werden.

Das Herzstück der Anlage bilden drei Wärmpumpen, die im Kesselhaus des SIG-Areals die Wärme des Abwassers der Kläranlage Röti auf nutzbares Temperaturniveau heben. Die beim Prozess entstehende Kälte wird ebenfalls genutzt. Für Spitzenlastzeiten im Winter stehen zusätzlich Erdgaskessel bereit.

Die zwei bestehenden Wärmeverbünde, der Wärmeverbund Herbstäcker (Fernheizwerk AG) und der Wärmeverbund SIG-Areal, werden an das neue Wärmenetz angeschossen. Die Fernheizwerk AG wird gemäss Volksabstimmung vom 24. September 2017 übernommen und danach mit der Energieverbund Neuhausen am Rheinfall AG fusioniert. Die Gemeinde wird 7.83% des Aktienkapitals an der EVNH haben und von Christian Di Ronco im Verwaltungsrat vertreten.

Der Energieverbund wird über 30 Jahre rund 138.000 Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht in etwa der Menge von rund 53.000 Tonnen Öl. Somit ist es das grösste Projekt mit erneuerbaren Energien bislang  im Kanton Schaffhausen. 61% der Anschlussleistung des Endausbaus sind bereitsvertraglich gesichert, wurde zum Spatenstich bekannt gegeben.

Wochenblatt @: Oliver Fiedler