Singen. Die Justizvollzugsanstalt Singen ist einer er neun Standorte für Bewährungs- und Gerichtshilfe im Land. Ein Grund für Dorothea Wehinger, MdL/Grüne, zusammen mit ihrem Kollegen und Strafvollzugsbeauftragten Jürgen Filius, bei einem Besuch der JVA Singen und anschließendem Fachgespräch die aktuelle Lage zur Bewährungs- und Gerichtshilfe in Baden-Württemberg (BGBW)zu Besprechen.
Dort wurden durch Amtsrat Klaus Schwarz, Sandra Greschat (Abteilungsleiterin der Einrichtung) sowie mit Mitarbeiterin Susanne Egger Erfolge, Bemühungen, Ziele, Wünsche aber auch Verbesserungswürdigkeiten der umgangssprachlichen Bewährungshilfe diskutiert die übrigens seit dem 1. Januar 2017 wieder in staatlicher Trägerschaft ist, während sie zuvor als Das Bewährung heißen kann Chance zu nutzen, verdeutlichte Klaus Schwarz nicht nur zum Thema Bewährungshilfe sondern auch bei der Gerichtshilfe, die Überblick verschaffen soll in die Lebenssituation des Beschuldigten, oder dem Täter-Opfer- Ausgleich.
»Bei diesem bietet sich im Rahmen des Strafverfahrens die Möglichkeit, einen Konflikt außergerichtlich beizulegen mit dem Ziel für beide Parteien eine faire und tragfähige Lösung des Konflikts herauszuarbeiten, immer mit dem Ziel das soziale Gefüge wieder herzustellen« so Schwarz.
Aktuell werden in Singen 357 Bewährungsfälle betreut, wobei Sandra Greschat Wert darauf legt, dass der Betreuungsbedarf je nach Fall sehr unterschiedlich intensiv sein kann.
Zu den sechs Angestellten der BGBW kommen fünf Ehrenamtliche hinzu mit einem Durchschnittsalter von 51 Jahren aus diversen Berufsbiografien sowie mit Resozialisierungsgedanken, wobei die BGBW da durchaus auf kontinuierliche Zusammenarbeit mit den »Mediatoren im Strafrecht« achtet, erklärte Greschat.
Schlüsselkompetenzen wie Durchsetzungsvermögen, Resistenz gegen eventuelle Rückschläge werden einbegriffen. Ein ehrenamtlicher Bewährungshelfer betreut in der Regel zwei bis maximal fünf Klienten parallel.
»Wichtig ist eine Grundbereitschaft der Probanten Hilfe anzunehmen,« weiß Susanne Egger. Selten komme es vor dass mit der Bewährungshilfe nicht kooperiert wird.
Dass man die Arbeit der BGBW durchaus als, salopp gesagt, Sozialarbeit in Problembereichen ansehen kann, brachte Dorothea Wehinger/Grüne auf den Punkt mit ihrem Statement »sie verbessern die Welt bei Konflikten, bringen Toleranz, Offenheit und Geduld mit«.
Und MdL/Grüne, Jürgen Filius zeigte sich erfreut über soviel Engagement unter dem Aspekt der Resozialisierung sowie den Straftätern einen guten Start nach der Haftentlassung zu gewährleisten, beziehungsweise nach Möglichkeit von Haft abzusehen und Delikte/Konflikte durch beschriebenen Täter-Opfer-Ausgleich beizulegen.