Singen/ Kehl. Nach einer erfolgreichen Vorrunde, die die TG Hegau-Bodensee (TGHB) nach vier Siegen und einer Niederlage als Tabellenzweiter abschloss, sicherte sich das Team aus Turnern vom TV Ludwigshafen, TV Markdorf und StTV Singen beim Ligafinale am 24. März in Kehl wie bereits im der Saison 2017 hinter der SG Kirchheim I die Vizemeisterschaft in der höchsten Turnliga des Badischen Turnerbundes.
Obwohl die Chancen, die nach der Vorrunde führende SG Kirchheim I noch vom Platz an der Spitze zu verdrängen, gering waren, wollte das Team beim Ligafinale alles daran setzen, den Favoriten vielleicht doch noch auf der Zielgeraden abzufangen, zumindest jedoch mit einem Erfolg im Ligafinale zu zeigen, dass die TGHB mittlerweile zu einer festen Größe im Oberhaus der Badischen Turnliga geworden ist.
Die Voraussetzungen dafür waren dann jedoch denkbar schlecht: Johannes Eicher konnte wegen einer Sprunggelenksverletzung nicht eingesetzt werden und beim Einturnen verletzte sich Elias Becker, so dass auch an seinen Einsatz nicht zu denken war. Damit fielen an den Ringen und am Reck gleich zwei Gerätespezialisten aus und aus einem sowieso schon zahlenmäßig kleinen Kader musste jetzt ein Rumpfteam von gerade noch fünf Turnern, die dann jedoch hoch motiviert und sehr konzentriert an die Geräte gingen, das Ligafinale bestreiten.
Schon bald zeichnete sich ab, dass das Ligafinale der insgesamt sechs Mannschaften zu einem Zweikampf zwischen Tabellenführer SG Kirchheim und Verfolger TGHB werden würde, der an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten war.
Die Teams begannen am Sprung und trotz guter Sprünge der TGHB hatte Kirchheim dank eines sauberen Kasamatsu das bessere Ende für sich und ging mit 1,5 Punkten in Führung. Diesen Vorsprung bauten die Kirchheimer Turner am Barren um weitere 0,75 Punkte aus. Am Reck zeigte sich, dass die TGHB den verletzungsbedingten Ausfall der beiden Gerätespezialisten sehr gut weggesteckt hatte; Leon Fuchs und Noel Weber waren mehr als nur Ersatz und zusammen mit Nils Holtschmidt und Sascha Garni konnte die TGHB mit einer homogenen Mannschaftsleistung und der höchsten Wertung aller sechs Mannschaften das Gerät für sich entscheiden und den Abstand zu Kirchheim um knapp einen Punkt verringern. Am Boden hatte dann wieder Kirchheim die Nase vorn und baute seinen Vorsprung wiederum um knapp einen Punkt auf 2,4 Punkte aus. Am Pferd drehte sich das Bild: gleich zwei Kirchheimer Turner patzten und obwohl auch Sascha Garni, ansonsten eine sichere Bank an diesem Gerät, einen Sturz hinnehmen musste, machte das Team 5,5 Punkte gut und lag vor dem letzten Gerät 3,1 Punkte in Führung. An den Ringen musste die TGHB wiederum die beiden verletzten Gerätespezialisten ersetzen; Sascha Garni und Nils Holtschmidt machten als Ersatz ihre Sache gut und dennoch erturnte Kirchheim mit 47,2 : 44,05 Punkten 3,15 Punkte mehr und konnte damit das Ligafinale mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,05 Punkten für sich entscheiden.
Trotz der Verletzungsmisere beim Ligafinale sicherte sich die TGHB mit Elias Becker, Johannes Eicher, Leon Fuchs, Sascha Garni, Nils Holtschmidt, Tobias Mayer, Matthias Wagner und Noel Weber nach einer erfolgreichen Ligasaison 2018 die Vizemeisterschaft und musste wie im Vorjahr lediglich wiederum der SG Kirchheim I, die bereits in der Vorrunde in eindrucksvoller Manier ungeschlagen den Grundstein zum Meistertitel legte, den Vortritt lassen. Ausschlaggebend dabei war auch die Philosophie des Trainerteams und der Heimtrainer, keine reinen Gerätespezialisten auszubilden sondern dafür Sorge zu tragen, dass Turner ausgebildet werden, die an allen sechs Geräten in der Lage sind, eine vollständige und saubere Übung zu turnen. Dies spiegelt sich auch darin wieder, dass Leon Fuchs einen ausgezeichneten 2. Platz in der Einzelwertung erreichte und sich mit Nils Holtschmidt und Noel Weber zwei weitere TGHB-Turner unter den Top Ten der Einzelwertung platzieren konnten.
Wochenblatt @: Oliver Fiedler