Hilzingen-Twielfeld. Mit einer sehr stimmungsvollen Einweihungsfeier wurde am Dienstagabend »Vollmayers Weinvilla« in den Hängen des Elisabethenbergs offiziell eingeweiht. Die meisten Bauarbeiten waren im Sommer bereits abgeschlossen, doch bis die Außenanlagen fertig gestellt waren noch manches besondere Detail in der Ausstattung dieser besonderen Perle für den Tourismus im Hegau, dauerte es noch ein wenig. Doch nun ist alles perfekt gerichtet für die Gäste, die hier gestaltete Natur mit einem sehr angenehmen Komfort genießen können. Die ersten Gäste, die hier waren, machten ihre Begeisterung über dieses neue Kleinod gerne kund, denn der Familie Vollmayer ist hier in guter Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Stemmer aus Orsingen und einem Handwerkerteam aus der Region ein beachtlicher Wurf gelungen, der zugleich ein Projekt «Zukunft« für das Familienunternehmen ist.
Zimmer mit einzigartiger Aussicht
Nun ist sie ganz fertig geworden die »Weinvilla Vollmayer« im Elisabetenberg des Weinguts. In etwas mehr als einjähriger Bauzeit ist dort nach den Plänen des Orsinger Architekturbüro Stemmer ein interessanter Flachdachbau in die aufregende Landschaft dieses Hegau-Winkels eingefügt worden. Acht Doppelzimmer mit sehr gehobenem Komfort wurden in den Gebäude geschaffen, die sehr geschmackvoll ausgestattet wurden und die natürlich zusätzlich mit besonderen Ausblicken auf die Weinberge und den Vulkankegel des Hohentwiel aufwarten können. «Wir haben hier ein Haus, das sich vor allem in diese Landschaft einfügen sollte«, unterstreicht Georg Vollmayer im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Darauf wurde in der Form- wie in der Farbgebung und bei den Materialen besonders geachtet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, soweit man es wahrnimmt, denn das Haus ist ganz schnell ein Teil des Landschaftsbildes geworden. Mit einer großzügigen Lobby im Eingangsbereich und auch enorm Platz rund um das Treppenhaus, bei dem der Faktor Panorama ebenfalls eine gehörige Rolle spielt, wie auch dem Frühstücksraum ist Weite auch im Gebäude angenehm spürbar. Das Thema Weinberg ist dabei längst nicht nur eine Sache der Aussicht, erklärt Beate Vollmayer. Die Wand an der Rezeption, wie auch Wandelemente im Frühstücksraum sind beispielsweise aus dem Holz alter Rebstöcke gefertigt. In Eigenleistung übrigens, da es so was von der Stange natürlich nicht gibt. Aus alten Weinreben ist auch die Garderobe entstanden, alte Fassdauben wurden hier zu Deckenleuchten veredelt, wie die Bauherren stolz berichten. Nun kann man die Weinvilla auch als Gast genießen. Und die Zimmer sind nach Rebensorten bekannt.
Zukunftsprojekt
Die »Weinvilla Vollmayer« ist ein Zukunftsprojekt für das Familienunternehmen, bei dem Georg und Beate derzeit als dritte Generation den Boden für die vierte Generation, das sind die Töchter Lisa, Isabell und Desiree, bereiten wollen. Denn alle drei steigen in das Familienunternehmen mit ein. Die Idee, hier neben dem Weinbau und Weinkeller auf ein weiteres Standbein zu setzen, habe es schon länger gegeben, sagt Georg Vollmayer. Zumal die aktuellen Kapriolen der Natur in diesem Jahr ja auch deutlich machen, wie schnell hier Wirtschaftspläne durch Frost-oder Hitzeperioden durcheinandergewirbelt werden können. Das Baurecht für landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe, und das ist das Weingut Vollmayer, erlaubt touristische Entwicklung im kleineren Maß, welche hier im Außenbereich auch zulässig ist.
Eine Vermarktung im großen Stil und den Internet-Portalen ist nicht vorgesehen. »Unsere Gäste kommen zum Beispiel als Besucher der Industrieunternehmen hier in der Region, die Zimmer kann man zum Beispiel auch gleich mit unseren Eventräumen zum einem Fest auf dem Weingut dazu nehmen, und es werden sicher viele Naturfreunde und Wanderer hier in den Weinberg zum Übernachen oder in die Ferien kommen«, sagen Beate und Georg Vollmayer.
Wein und jetzt noch mehr
Seit 1928 betreibt die Familie Vollmayer den Weinbau am Hohentwiel, der mit dem Superlativ „höchster Weinberg Deutschlands« dekoriert ist und durch die vulkanisch-mineralisierte Erde besonders geprägt ist. Die Betriebsfläche ist im Laufe der Jahre auf rund 24 Hektar angewachsen, von der 15 Hektar für den Weinanbau genutzt werden. Derzeit sind es 14 Weinsorten, die an den Hängen des Hohentwiel durch die Vollmayers und ihr Team kultiviert und in den eigenen Kellern ausgebaut werden. Schon seit 2010 wurde der ganze Weinberg auf »Bio« nach dem EU-Gütezeichen umgestellt.